Der Höhepunkt des Clubherbstes, unser Preisträgerkonzert, fand dieses Jahr am Sonntag, den 20. Oktober, in der Kirche St. Peter statt. Ausgeschrieben war der Wettbewerb an der Zürcher Hochschule der Künste, Departement Musik, in diesem Jahr für Trompete, drei KünstlerInnen bestanden vor der strengen Jury im Frühjahr. Zwei davon erhielten im Rahmen des Konzertes die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Eröffnet wurde das Konzert mit der Sinfonie Nr. 9 von Antonio Rosetti, gespielt vom Orchester der ZHdK unter der bewährten Leitung von Werner Ehrhardt. Nach diesem grandiosen Auftakt war es an der Reihe unseres Clubpräsidenten Bernhard Lutz, die zahlreichen Besucher zu begrüssen. Er tat dies mit einer vorzüglichen Rede, in welcher er den Bogen schlug von der Barockarchitektur der Kirche zu den musikalischen Epochen, in der alle anlässlich dieses Konzertes gespielten Kompositionen entstanden, vom Barock über die Klassik bis in die beginnende Romantik. Zu Lebzeiten der Komponisten fand auch die Französische Revolution statt, die bis heute unser Leben prägt. Lobende Worte fand Bernhard Lutz für die Ausdauer und die nicht nachlassende Begeisterung der Preisträger, unverzichtbar neben grosser Begabung, um in der Musik erfolgreich zu sein. Mit dem Bild der Musik als Sprache, die von Herzen komme, schloss Bernhard Lutz seine Ansprache.
In der Folge war es Alessandro Chiavetta (2. Preis), der virtuos und mit grosser Bühnenpräsenz Joseph Haydns berühmtes Konzert in Es-Dur für Trompete darbot. Mit seinem warmen, tragenden, klaren und sinnlichen Ton – auch in den technisch schwierigsten Passagen – bewies er sein grosses Talent eindrücklich. Südländisch frenetischer Applaus brandete ihm nach dem Finale entgegen. Der Sieger des diesjährigen Wettbewerbes, Raul Calvo Royo, spielte das Konzert für Trompete von Johan Nepomuk Hummel fulminant in der strahlenden Originaltonart E-Dur und nicht etwa in der landläufig gespielten einfacheren Tonart Es-Dur. Eine absolute Herausforderung für Solist und Orchester! Die von Hummel bewusst gewählte, minimal höhere Tonart ermöglichte dem Interpreten, seinem Instrument eine noch ausgeprägtere Strahlkraft zu entlocken. Auch Royo hatte seinen „Fanclub“ in der Kirche und entsprechend starken, lang anhaltenden Applaus. Unser Präsident durfte anschliessend die Musikpreise an die beiden Solisten sowie an die Trägerin des 3. Preises, Megumi Nakazawa, übergeben.
Nach der Pause wurde vom Orchester die Sinfonie d-Moll, op. 34 von Anton Eberl geboten, dies ein mit Spannung geladenes, äusserst anspruchsvolles und selten gespieltes Werk, mit brillant gesetzten synkopischen Motiven. Es bildete den würdigen Abschluss dieses wie immer auf höchstem Niveau gespielten Preisträgerkonzertes.
Das gesamte Konzert wurde von Werner Ehrhardt mit 41 Studierenden der ZHdK als Orchesterprojekt in nur vier Tagen professioneller, konzentrierter Probearbeit realisiert und von der Tonmeisterklasse live mitgeschnitten.